Neue Vorstadt an der Stadtgrenze

Welche Aspekte sollten bei der Neuanlage eines auf ein Stadtquartier bezogenen Parkes berücksichtigt werden: Funktion, Schönheit, Ökologie, Geschichte des Ortes? Um auf diese Fragen gartenkünstlerische Antworten zu finden, bieten sich derzeit in Berlin zwei Stadterweiterungsgebiete mit „grüner Mitte“ an, eines davon am US-Truppenübungsplatz Parks Range in Lichterfelde-Süd. Hier soll am Rande einer 39 ha großen neuen Wohnsiedlung die vorhandene Ruderalvegetation auf dem aufgegebenen Truppenübungsplatz der US-Army als „grüne Mitte“ in der Form eines 57 ha großen Naturparks erhalten bleiben. Die Spontanvegetation soll Teil der gartenarchitektonischen Planung werden. Nach dem Motto Spontanvegetation – Betreten verboten wird dabei die Nutzung durch die neuen Bewohner in unmittelbarer Nachbarschaft ausgeschlossen, mindestens jedoch stark eingeschränkt. Der Park erfüllt seine soziale Funktion so allenfalls wie ein Schlosspark als kontrolliert begehbares Stadtbiotop. Ist damit die ldee der Volksparks auf ganz andere Art und Weise wieder an ihren Ausgangspunkt zurückgekehrt oder handelt es sich bei der Anlage eines Naturparks in der Stadt um ein Missverständnis über den Charakter von Parkanlagen in einer wachsenden Großstadt?

Diese Fragen stellt Prof. Dr.-Ing. Hans Stimmann in seiner mit Erik-Jan Ouwerkerk [Fotos] gemeinsamen Publikation „Stadt. Volk. Park. Volkspark als Bühne städtischer Selbstinszenierung“, erschienen im Wasmuth Verlag Tübingen Berlin 2017.

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