Technologiequartier Wedau Alle Projekte

  • Ort

    Duisburg

  • Leistungen

    Städtebauliche Weiterentwicklung des Rahmenplans

  • Programm

    Plangebiet 37,5 ha: Nettobauland 16ha, Sportparkerweiterung 3,4 ha; Nutzungen: Technologiezentrum, Wissenscampus, Fakultät Ingenieurswissenschaften der Universität Duisburg Essen (ca. 13.200 Stud.), Sportparkerweiterung

  • Auftraggeber

    GEBAG FE mbH, Stadt Duisburg

  • Co-Autoren

    Fugmann Janotta Partner Landschaftsarchitekten

  • Team

    Petra Preuß, Fabian Klett, Victor Joosten, Cailin Nikel-Zueger

  • Zeitraum

    Seit 2023

CKSA sind mit der Durchführung des Bebauungsplanverfahrens Nr. 1060 – Wedau Nord – „Technologiequartier“ beauftragt. Zuvor haben CKSA in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsarchitektur und -planungsbüro FJP den städtebaulichen Masterplan TQW Technologiequartier Wedau entwickelt. Dies geschah auf der Grundlage des durch die Stadt Duisburg 2021 beschlossenen Rahmenplans von AS+P.

Beschreibung angepasster städtebaulicher Rahmenplan

Die städtebauliche Grundstruktur wird weiterhin durch das orthogonale Raster bestimmt. Es orientiert sich an der alten Richthalle im Zentrum des Gebiets. Diese Orthogonalität wird – als neues Element der Rahmenplanung – durch eine diagonal von Norden nach Süden verlaufende Grünachse für den Rad- und Fußverkehr durchzogen. Diese verbindet die Erweiterung des Sportparks im Norden mit der Alten Richthalle im Zentrum des Technologiequartiers und dem zukünftigen Haltepunkt 6-Seen-Wedau südlich davon. Die Grünachse hat eine wichtige Funktion als Aufenthalts-, Begegnungs- und Kommunikationsraum und vernetzt die verschiedenen Nutzungen im Technologiequartier und unterstützt die räumliche Orientierung im Quartier.

Nachhaltige Mobilität

An der östlichen Seite der Alten Richthalle ist eine Seilbahnstation vorgesehen. Von hier aus soll das Technologiequartier Wedau mit dem Duisburger Hauptbahnhof, den Duisburger Dünen, dem Wedaustadion und dem zukünftigen Haltepunkt 6-Seen-Wedau verbunden werden. Die Grundidee eines autoarmen Campus wurde ausgebaut. Der grundlegende Konzeptgedanke, den Autozielverkehr über die Quartiersgaragen direkt mittels einer neuen Unterführung von der Bissingheimer Straße abzufangen, hat sich verstetigt. Die weiterentwickelte Idee des autoarmen Quartiers führt zu einem abgeänderten Erschließungskonzept und der Reduktion von Verkehrsräumen zugunsten von Aufenthaltsqualitäten in dem zukünftigen Quartier. Der weiterentwickelte Rahmenplan sieht keine mittige achsiale Durchfahrbarkeit des Quartiers für den MIV mehr vor und unterstützt eine fussläufige, kammartige Durchwegung von den Quartiersgargen im Osten zur Regattabahn im Westen. Diese neuen Grundidee führt zu einer Stärkung des Umweltverbundes und bietet eine direkte umweltfreundliche Vernetzung mit dem Umfeld.

Nutzungsbausteine und Städtebau

Die fünf Bausteine des Technologiequartiers sind das Technologiezentrum, das Denkmalensemble im Süden, der Wissenscampus, die Fakultät Ingenieurswissenschaften der Universität Duisburg-Essen (UDE) und die Sportparkerweiterung. Herzstück des Technologiequartiers Wedau bildet weiterhin die Alte Richthalle. Diese verknüpft die verschiedenen Bestandteile des Quartiers sowohl funktional als auch räumlich miteinander. Die östlich der Alten Richthalle verlaufende Grünachse bildet den Schauplatz des öffentlichen Campuslebens. Zentrale Plätze, Verweil- und Aufenthaltsbereiche gliedern sich an.

An den Quartierseingängen im Norden und Süden werden jeweils Hochpunkte zur städtebaulichen Betonung dieser Zugangsbereiche positioniert. Weitere Hochpunkte befinden sich in räumlicher Nähe zur Regattabahn und betonen damit die städtebaulich besondere Lage des Technologiequartiers und Universitätsstandortes am Wasser. Der angepasste Rahmenplan erhält und schafft dabei qualitätsvolle Grün- und Freiräume trotz höherer baulicher Dichte.

Sportparkerweiterung und Artenschutz

Der angepasste Rahmenplan findet auch einen neuen Umgang zur Einbindung der Nutzungen für die Sportparkerweiterung im Norden des Areals. Durch eine landschaftsarchitektonisch sensible Verortung schafft er zusätzlich geschützte Flächen zur Umsetzung der Anforderungen aus dem Artenschutz. Die im westlichen Teilbereich des Planungsraumes bestehende Waldfläche (Dreiecksfläche) wird grundsätzlich erhalten und lediglich durch behutsam in die Waldfläche eingefügte Durchwegungen und Sportangebote ergänzt.

Mittel- und langfristige Planungsperspektive des Rahmenplanes

Auf Grundlage des bisher bestehenden erweiterten Kenntnisstandes um die Verlagerung der Fakultät für Ingenieurswissenschaften der UDE wurde in den aktuellen Rahmenplan eine langfristige planerische Entwicklungsperspektive eingearbeitet. Diese beinhaltet einen denkbaren Rückbau der Abfahrt von der Wedauer Brücke (langfristige Planungs- und Umsetzungsperspektive). Die Idee und das Erfordernis ergibt sich aus der Kombination von intensiver universitärer Nutzung und der daraus resultierenden stärkeren erforderlichen Verbindungsfunktion zwischen dem zukünftigen Haltepunkt 6-Seen-Wedau und dem TQW. Die städtebaulichen Chancen, die sich aus dem zukünftigen optionalen Rückbau ergeben, liegen dabei nicht nur in dem Aspekt der stärkeren Verbindung für den Rad- und Fußverkehr, sondern insbesondere in der Möglichkeit die Barrierewirkung der Infrastrukturanlage städtebaulich aufzulösen und einen nutzbaren aber auch hervorragend gestalteten und integrierten neuen Stadtraum zu schaffen. Diese langfristige Entwicklungsperspektive steht jedoch ausdrücklich unter dem Vorbehalt einer weiteren fachlichen Prüfung im Rahmen der weiteren Projektentwicklung und der Bauleitplanverfahren.

Weiteres Vorgehen

Der angepasste Rahmenplan Technologie Quartier Wedau ist Grundlage für die weiteren Verfahrensschritte in dem Bebauungsplanverfahren Nr. 1060 I und der Flächennutzungsplanänderung Nr. 5.63. Die nächsten Verfahrensschritte sind die frühzeitige Beteiligung der Träger öffentlicher Belange sowie die Durchführung der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung.

 

Die Lagepläne und offizielle Mitteilungsvorlage zur angepassten Rahmenplanung sind einsehbar im Ratsinformationssystem der Stadt Duisburg.