
15. Oktober 2025
Am Mittwochabend haben wir, gemeinsam mit zwei weiteren Planungsteams, in der Späthschen Baumschule unsere Ideen für das Dreieck Späthsfelde in einer zweiten Öffentlichkeitsveranstaltung präsentiert. Die Stimmung im Publikum war aufgewühlt, da unter den Vorgaben des Senats viele Kleingärten umgesiedelt werden müssen.
Die Fläche „Dreieck Späthsfelde“ weckt vielfältige Entwicklungswünsche für Wohnen, Gewerbe und Erschließung bei gleichzeitiger Stärkung von Natur, Baumschule und Kleingärten. Gerade die Vielfalt der Nutzungen macht das Gebiet attraktiv. Um den einzelnen Ansprüchen wirklich gerecht zu werden, braucht es jedoch klare Entwurfsentscheidungen. Besondere Priorität hat für uns das Thema Wohnen – nachhaltig und in grüner Umgebung.
Allein aus dem hohen Bedarf an Wohnungen in Berlin ergibt sich die Verpflichtung, eine möglichst große Zahl an Wohneinheiten anzustreben. Aufgrund der relativen Nähe zur Innenstadt ist das Gebiet für den Bau vieler Wohnungen mit geringem Energie- und Ressourcenverbrauch besonders geeignet. Ungeachtet aller berechtigten Bedenken in Bezug auf Freiraum und Biodiversität vor Ort – wie sie beispielsweise vom BUND geäußert werden – wäre die Alternative zu einem solchen Neubaugebiet am Innenstadtrand in der Praxis eine MIV-basierte Zersiedelung.
Da das Wohngebiet relativ isoliert liegt, muss es eigenständig die Nachfrage nach einem funktionierenden ÖPNV sowie nach Geschäften und sozialer Infrastruktur erzeugen. Je mehr Wohnungen entstehen, desto größer und vielfältiger wird das Angebot und desto attraktiver das Quartier. Zudem lassen sich die Erschließungskosten auf eine größere Zahl von Einheiten verteilen. Ein attraktives ÖPNV-Angebot ist die Voraussetzung dafür, den Anteil des motorisierten Individualverkehrs zu reduzieren. Die Mindestanzahl für eine zukünftige schienengebundene Lösung beträgt 4.000 Wohneinheiten. Diese Zahl bildet daher den Ausgangspunkt unseres Entwurfs.
Im nächsten Schritt wird Ende Oktober von einer Fachjury einer der drei Entwürfe zur Weiterbearbeitung ausgewählt. Eine Machbarkeitsstudie ist für 2027 veranschlagt.