30. Juli 2017
Beim nichtoffenen Wettbewerb „Freiraum Wedau-Süd“ in Duisburg haben Christoph Kohl Architekten in Arbeitsgemeinschaft mit den Landschaftsarchitekten und Umweltplanern FUGMANN JANOTTA PARTNER eine Anerkennung erhalten.
Christoph Kohl Architekten waren im Wettbewerbsteam zuständig für die Architektur im landschaftsplanerischen Kontext.
Visualisierung: © KUBIK, Studio für Architektur
Auszug aus dem Wettbewerbstext:
Die Freiräume in Wedau-Süd – von der Transformation der Natur zum offenen Stadtraum
Wasser ist das Synonym für die Lagegunst Wedaus. Die Inszenierung des Themas ‚Wasser’ definiert auch die besondere Entwicklungschance des neuen Stadtteils Wedau-Süd. Für die Freiraumgestaltung ist denn auch die ehemalige WEiDenAUen-Landschaft eine wesentliche Orientierung.
Ziel des Freiraumkonzeptes ist es, dem Entwicklungsgebiet und seinen einzelnen Quartieren eine besondere Identität zu vermitteln und für einen hochwertigen Nutzungsmix für alle Bevölkerungsgruppen zu sorgen.
Landschaftszitate übersetzen die tradierten Bilder von Gewässern und Landschaft in eine moderne, artifizielle Formensprache. Das Ufer des Masurensees korrespondiert mit dem Uferpark und der Promenade – es entsteht eine harmonische Kante, die Natur und Urbanität miteinander verbindet.
Drei Achsen verknüpfen die neuen Stadtquartiere in dem langgezogenen, von ehemaliger Bahnnutzung geprägten Siedlungsgebiet:
Die See-Achse
Die See-Achse schlägt eine Brücke zwischen der südlichen Sechsseenplatte und dem nördlich gelegenen Sportpark Wedau. Sie bildet das Rückgrat des öffentlichen Freiraums sowie ein Raumkontinuum. Das prägende Bild des Wassers leitet im Bereich der Gartenstadt in abstrahierter Form als landschaftliche ‚Uferkante’ mit Pflanzinseln zum Wassersportpark Wedau über. Mittelpunkt und Visitenkarte der Quartiersentwicklung sind die neue Masurensee-Promenade und der Uferpark. Die vielfältigen Aufenthalts- und Nutzungsangebote richten sich sowohl an die zukünftigen Bewohner als auch an Erholungssuchende aus den umgebenden Städten.
Die Mobilitäts-Achse
Die Erschließung Wedau-Süds in Nord-Süd-Richtung erfolgt über eine Allee-gesäumte Mobilitäts-Achse, an der die einzelnen Quartiere andocken. Sie ist Sammelstraße für den gebietsinternen Quellverkehr und den Busverkehr sowie für den übergeordneten Fahrradverkehr zwischen neuem S-Bahn-Halt und umliegenden Naherholungsgebieten. Die Großzügigkeit wird durch die begleitende Entwässerungsmulde unterstrichen, die zugleich den motorisierten Verkehr von Radfahrern und Fußgängern trennt.
Die Natur-Achse
Das Rückgrat des Biotopverbundes zwischen Huckinger Mark und Duisburger Stadtwald bildet der sonnenexponierte Lärmschutzwall entlang der Bahnfläche. Artenreiche, blühende Wiesen werden punktuell durch Gehölze ergänzt. Steinkuben, Trockenmauern und Holzpacklagen mit Nist- und Zufluchtsmöglichkeiten sorgen für bedeutende Kleinstrukturen und bilden vielfältige Lebensräume mit hoher Biodiversität – insbesondere für Tier- und Pflanzenarten des sonnenexponierten Offenlandes.
Besondere Akzente bilden die drei Verknüpfungspunkte nach Bissingheim. Die Rampen, Treppen und Brücken sind eingebettet in trichterförmige, von Natursteinmauern gebildete Terrassen, die aufgrund ihrer Öffnung nach Südwesten ideal für den Weinanbau geeignet sind.