Rahmenplan Pforzheim. Innenstadtentwicklung-Ost: Starker Rückenwind aus dem Ratssaal

Große Mehrheit der Gemeinderatsfraktion steht überzeugt hinter den Planungen für die Innenstadt.

Marek Klimanski | Pforzheim

Das Ergebnis war deutlich: Die Gemeinderats-Ausschüsse für Bau, Planung und Wirtschaftsförderung haben gestern den Rahmenplan der Stadt für die Innenstadt Ost inklusive angestrebter Ausweisung eines Sanierungsgebiets (die PZ berichgtete ausgiebig) gebilligt. Die Zustimmung erfolgte mit jeweils acht (von CDU, SPD, Teile der Fraktionsgemeinschaft, Grüne Liste) und einmal sieben Ja-Stimmen bei lediglich einer (FDP) beziehungsweise zwei (FDP und Teile der Fraktionsgemeinschaft) Nein-Stimmen.

Die Planungen der Stadt sowie der Büros Rhode Kellermann Wawrowsky und Christoph Kohl sehen vor, den gesamten Bereich vom Schlossbergzentrum bis zum Waisenhausplatz zu überplanen. Der Gebäuderiegel Östliche 3 bis 11 soll von der Stadt angekauft, abgerissen und von Investoren durch kleinteilige Wohn- und Geschäftsgebäude ersetzt werden, zum Schlossberg hin ergänzt durch Wohnbebauung. Der Schlossberg soll für den Verkehr geschlossen werden. Das denkmalgeschüttze, aber sanierungsbedürftige Technische Rathaus müsste wohl weichen, wogegen sich die Grüne Liste aussprach. An seiner Stelle und in Richtung Rathaushhof/Deimlingstraße wäre Handel als Gegengewicht zur Schlössle-Galerie an anderen Ende der Innenstadt denkbar.

An der Zerennerstraße, die ihren stadtzerschneidenden Charakter verlieren soll, könnten Gebäude der Stadtverwaltung entstehen. Auch die Gernika-Brücke würde fallen. „Die Zukunft Pforheims geht vom Zentrum aus“, beschrieb einer der Planer die Grundüberlegungen. Ein Handelskonzept soll begleitend im kommenden Jahr erstellt werden, zudem geht es auch um die Umgestaltung des Leopoldplatzes.

Carsten von Zepelin (CDU), Jens Kück (SPD) und Sibylle Schüssler (Grüne Liste) zeigten sich als Sprecher ihrer Fraktionen von den Planungen grundsätzlich sehr angetan. Zurückhaltender fiel die Zustimmung von Fritz Sinzenich (Freie Wähler) aus, der die Schließung des Schlossbergs für den Verkehr falsch findet.

FDP warnt vor Katze im Sack

Grundsätzliche Kritik gab es einzig von der FDP. Deren Fraktionsvorsitzender Philipp Paschen monierte: „Übers Geld redet keiner.“ Sowohl beim Gebäudeankauf als auch bei der Überzeugung, dass es Investoren gebe, und ebenfalls bei den Auswirkungen auf den innerstädtischen Handel argumentierten die Befürworter ohne verlässliche Fakten, so Paschen. „Die FDP wird die Katze im Sack nicht kaufen.“

Marek Klimanski: Starker Rückenwind aus dem Ratssaal, Pforzheimer Zeitung, 07.02. 2014.