Eine Stadt im Werden

von Claudia Pospieszny

DUISBURG SÜD – Die Bahnbrache – das Gelände des ehemaligen Rangierbahnhofes – zwischen Wedau und Bissingheim will die Aurelis erschließen. Die Stadt schafft derzeit Planungsrecht für viele Areale und sucht nach möglichen Konzepten für die rund 40 Hektar große Fläche.

Als stadtplanerisches Vorbild für die Suburbanisation zwischen der Wedauer Straße am See und dem S-Bahn-Halt in Bissingheim dient die niederländische Ortschaft Brandevoort; eine Stadtneugründung im Einzugsbereich von Helmond nach dem Vorbild des Berliner Architekturbüros Kohl und Krier. Dort wird seit nunmehr acht Jahren gebaut – weitere zehn Jahre, so schätzen Planer und am Projekt beteiligte niedergelassene Architekten, werde es dauern, bis der Bau der mehr als 3000 Wohneinheiten abgeschlossen ist.

Auf rege Akzeptanz stößt die neue Stadt jetzt schon. Die ersten beiden Teilabschnitte des ehrgeizigen Projektes wurden erst gebaut, als die Häuser verkauft wurden. Aufgrund der großen und bis heute nicht abnehmenden Nachfrage bauen die Planer nun einfach weiter – Leerstände gibt es kaum, zumeist stehen für jedes Objekt mehrere Interessenten zur Verfügung, die Häuser werden teils unter ihnen verlost.

Ob die Stadt Duisburg, die mit dem Projekt im Duisburger Süden auf Zuzüge aus anderen Städten hofft, mit der Erschließung der Fläche zwischen Wedau und Bissingheim ähnliche Erfolge verbuchen kann, bleibt abzuwarten. Zumal die Bahn das Recht hat, auf Rückabwicklung des Verkaufes der Fläche an die Aurelis zu bestehen – entsprechende Überlegungen strenge die Bahn derzeit an, zu einem abschließenden Ergebnis sei man noch nicht gekommen.

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Claudia Pospieszny: Eine Stadt im Werden, WAZ, 08. Dezember 2008.