Schönefelder Panorama Alle Projekte

  • Ort

    Schönefeld, Deutschland

  • Leistungen

    Städtebaulich-freiraumplanerischer Wettbewerb

  • Programm

    Plangebiet 158 ha. 5558 Wohnungen, 128 Townhäuser, 145.000 m² Gewerbe, 5 Kitas, 1 Grundschule, 1 Gymanasium, 2.300 m² sonstige soziale Infrastruktur

  • Auftraggeber

    Gemeinde Schönefeld

  • Co-Autoren

    Fugmann Janotta Partner Landschaftsarchitekten

  • Team

    Victor Joosten, Michael Diestelkamp, Srdjan Mandić, Cecilie Kohl

  • Zeitraum

    2022

Von der U-Bahn zum Schönefelder Bruch – Gesundes Wohnen in Schönefeld-Nord

Sowohl der Klimawandel und seine dramatischen Auswirkungen als auch die Pandemie lassen uns deutlich spüren, dass wir unseren Lebensraum und die Co-Existenz mit der Natur neu denken und planen müssen. Eine Planung auf der «grünen Wiese» bedeutet einen Eingriff in das bestehende Landschaftsgefüge. Es gilt mit Umsicht einen gesunden Lebensraum inmitten der Natur für die zukünftige Generation zu planen. In unserem städtebaulichen Konzept des „Schönefelder Panoramas“ stehen Mensch und Umwelt in einer ausbalancierten Interaktion. Ein möglichst sparsamer Umgang mit dem Bauland und die Entwicklung nachhaltiger Ökosystemleistungen werden angestrebt. Mit dem neuen Quartier möchten wir eine ökologische Strukturierung und Biotopvernetzung der Landschaft erreichen. Natürliche Ressourcen wie Regenwasser und biologische Vielfalt werden innerhalb und außerhalb der neuen Stadt zu einem Gesamtgefüge weiterentwickelt.

Wir schlagen vor, alle Nutzungen östlich der Rudower Chaussee radial um die zwei (neu zu bauenden) U- und S-Bahnstationen anzuordnen. Das Gebiet westlich der Rudower Chaussee soll als Natur- und Erholungsgebiet gestaltet werden. Diese Planung dient nicht nur dem Klima, sondern bietet auch eine herausragende Anziehungskraft für zukünftige Bewohnende: man wohnt nur wenige 100 Meter von der U- oder S-Bahn entfernt UND am Rande des großzügigen Landschaftsparks „Schönefelder Bruch“ mit ehemaligem Mauerstreifen, der weiter westlich nahtlos in die zwei Parklandschaften „In den Gehren“ und „Am Dörferblick“ übergeht.

Die Nähe sowohl zur Stadt als auch zur Natur ist in der unmittelbaren Wohnumgebung zu verspüren. Verlässt man das Wohnhaus zur Straße raus, spaziert man innerhalb weniger Minuten zum urbanen Platz an der Bahnstation. An dem Platz befinden sich verschiedene Läden und Gastronomien. Verlässt man das Haus zum Hof raus, gelangt man durch die halböffentlichen, üppig begrünten Höfe in die Landschaft.

Prägend für die beiden Quartiere sind die jeweiligen zentralen Plätze. Diese Plätze sind durch die Lage am Bahnhof sowie durch Einzelhandel und Gastronomie nicht nur das natürliche Zentrum des Quartiers, sondern aufgrund ihrer hochwertigen Gestaltung auch öffentliche Orte, an denen man sich trifft und Platz für Märkte oder ähnliche Veranstaltungen geboten wird. Ein zentraler grüner Ort soll in der neuen Mitte von Schönefeld in Form eines Stadtparks entstehen. Dieser ‚Central‘- Park unterscheidet sich von den anderen Grünräumen der Umgebung durch vielfältige Nutzungsangebote für die jetzigen und zukünftigen Bewohner von Schönefeld-Nord und eine damit verbundene hohe Nutzungsintensität.

Die Hauptverkehrsstraßen für den MIV sind bereits vorhanden oder in Planung. Das Auto nimmt innerhalb der Quartiere eine untergeordnete Rolle ein, der Mensch steht im Mittelpunkt. Zwischen den Hauptverkehrsstraßen gibt es keine durchgehend befahrbaren Routen, sodass der Schleichverkehr unterbunden wird. Die meisten Nebenstraßen haben eine schmale Fahrbahn mit Längsparkplätzen, was viel Platz für Grün im Straßenprofil bietet. Nicht wenige Nebenstraßen sind komplett autofrei.