Quartier Rombrücke | Bozen-Süd Alle Projekte

  • Ort

    Bozen, Südtirol [IT]

  • Leistungen

    Begleitung städtebaulicher Entwurf / Machbarkeitsstudie

  • Programm

    Gemischtgenutztes Stadtquartier, 1.000 + 500 WE auf 6 ha, ca. 163.000 m2

  • Auftraggeber

    SIGNA Italia, HABITAT

  • Co-Autoren

    Henning Larsen Lead Designer | area17 / Ingena, CISMA

  • Team

    Christoph Kohl, Marco Mondello

  • Zeitraum

    April - September 2023

Ein mutiger Stadtumbau in Bozen: In einem multidisziplinären Team mit dem federführenden Büro Henning Larsen aus Kopenhagen begleiten CKSA mit Christoph Kohl als ortskundigem Stadtplaner die urbane Vernetzung und Revitalisierung eines wichtigen Teil der Industriezone der Landeshauptstadt von Südtirol.

Das „Quartier Rombrücke“ überbrückt die Kluft zwischen den heute nicht zusammenhängenden Stadtteilen Don Bosco – Oberau – Haslach (wo Christoph Kohl bis zu seinem sechsten Lebensjahr aufwuchs:) und stellt eine lebendige Verbindung zum Stadtzentrum von Bozen wieder her, bewahrt das industrielle Erbe und verbessert die Biodiversität.

Der Gestaltungsvorschlag setzt auf eine adaptive Umnutzung durch das Zukunftsthema „Urban Mining“ und den Bau mit Holz. Das postindustrielle Gebiet wird in das „Quartier Rombrücke“ umgewandelt, ein einladendes, generationenübergreifendes, gemischt genutztes Viertel, das eine Lösung für die Wohnungskrise der Stadt bietet.

Das städtebauliche Konzept gliedert sich in einen zentralen Pocket Park, der das Quartier durchzieht. Der Charme des Flanierens in Bozen, sowohl in dessen mittelalterlichen Lauben als auch den Arkadengängen aus den 30er Jahren, wird durch ein verbessertes Fußgänger- und Radwegenetz aufgegriffen und aufgewertet.

Die verspielte und farbenfrohe Stadtstruktur Bozens wird aufgegriffen, charmante Gassen, ordnende öffentliche Plätze und markante Türme spiegeln den Charakter der Stadt wider.

Der Aussicht auf die Berge wird durch unterschiedliche Gebäudevolumen begegnet, die neue, erschwingliche Wohnungen und Studentenwohnungen in den Obergeschossen sowie Cafés und Restaurants, Büros, Werkstätten, ein Produktionslabor und eine Gärtnerei in den Erdgeschossen beherbergen. Die Innenhöfe und Dächer sind barrierefrei gestaltet und bieten viel Tageslicht. Die Dächer werden Aussichtspunkte und Erholungsräume bieten und das Stadtbild bereichern.

Die Bauträger SIGNA development Italia, HABITAT Tosolini und eine Gruppe lokaler Unternehmer haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Wohnungsnot in Bozen zu lindern und werden dafür sorgen, dass 1.000 neue Wohnungen entstehen, darunter bezahlbarer Wohnraum sowie Unterkünfte für 500 Studierende. Diese liegen nur wenige Fahrradminuten von der Universität Bozen im historischen Zentrum, dem EURAC Research Forschungszentrum, dem Technologiepark NOI sowie der neuen Ingenieursfakultät entfernt.

Der städtebauliche Entwurf entspricht dem Masterplan Bozen 2010, indem er sich in das bestehende Verkehrsnetz einfügt, Verbindungen zum Stadtzentrum schafft, dem barrierefreien Verkehr innerhalb des Quartiers Vorrang einräumt und einen markanten Grüngürtel vorsieht.

Bei der Planung des „Quartier Rombrücke“ haben wir uns zum Ziel gesetzt, nicht nur einen neuen Stadtteil, sondern eine lebendige Gemeinschaft zu schaffen, die Bozen neues Leben einhaucht und der jungen Generation einen Grund mehr gibt, sich in der Stadt niederzulassen.

Die Priorität, die der adaptiven Umnutzung und dem „urban mining“ eingeräumt wird, stellt sicher, dass das industrielle Erbe des Viertels gewürdigt wird und die spielerische und farbenfrohe Stadtstruktur Bozens erhalten bleibt.

Zwei große Industriehallen werden zu öffentlichen Räumen mit Cafés, Geschäften, Restaurants, Gemeinschaftsräumen und einer Kletterhalle umgebaut. Benachbarte Gebäude werden ideenreich umgenutzt, recycelte Materialien wie Ziegel und Pflastersteine finden als Bodenbeläge ein neues Leben, während robuste Balken zu Gewächshäusern für die urbane Landwirtschaft umfunktioniert werden. Andere vorgefundene Materialien werden zu Veranden, Terrassen und dekorativen Akzenten verarbeitet.

Im Mittelpunkt des Entwurfs steht eine größere Artenvielfalt, die die städtische Landschaft mit Naturräumen bereichert, die zum Wohlbefinden der Bewohner und der Umwelt beitragen. Begrünte Dächer, Parks, ein angenehmes Mikroklima und Initiativen für urbane Landwirtschaft werden eine Umgebung schaffen, die wie eine Schwammstadt“ funktioniert und Regenwasser effizient sammelt und wiederverwendet. 30 % der Dächer werden mit Solarzellen ausgestattet, die mehr als 50 % des Bedarfs des Viertels decken sollen, was eine größere Unabhängigkeit von konventionellen Energiequellen bedeutet.

Das „Quartier Rombrücke“ ist ein Konzept, das der Stadt Bozen vorgeschlagen wurde.

Visualisierung © Vivid Vision