Oderquartier Alle Projekte

  • Ort

    Frankfurt an der Oder

  • Leistungen

    städtebaulich freiraumplanerisches Gutachterverfahren

  • Programm

    Gemischt genutztes Stadtquartier mit 27.000 m² Geschossfläche, davon ca. 120 Wohnungen

  • Auftraggeber

    Stadt Frankfurt (Oder)

  • Co-Autoren

    Fugmann Jannotta Partner

  • Team

    Victor Joosten, Christian Jörder, Max Komorek, Niklas Michels

  • Zeitraum

    2025

CKSA hat zusammen mit FJP als eines von drei Planungsteams am städtebaulich freiraumplanerischen Gutachterverfahren „Quartiersentwicklung Slubicer Strasse“ in Frankfurt (Oder) teilgenommen.

Das Wettbewerbsgebiet befindet sich in Frankfurts bester Lage. Es bietet eine einmalige Chance für Frankfurt, sich als attraktive, junge und der EU sowie der Zukunft zugewandte Stadt zu präsentieren. Damit das Quartier ein Zugewinn für das Zentrum sein kann und die Stadthälften zusammenwachsen, muss es belebt sein: Die beste Rezeptur dafür ist eine kleinteilige Nutzungsmischung in urbaner Dichte.

Die Häuserblocks bestehen dabei aus unterschiedlichen, aneinandergesetzten Gebäuden. Die Häuser sollen sich möglichst in Höhe und Gestaltung unterscheiden, um ein interessantes Straßenbild mit einem menschlichen Maßstab zu erzeugen. Dabei nehmen wir die historischen Baufluchten so weit wie möglich wieder auf. Wir wollen die direkte Verbindung zwischen Markt und Brücke wiederherstellen. Um die Verbindung so direkt wie möglich zu gestalten, soll sie, wie vor dem Krieg, mit nur einem Richtungswechsel erfolgen. Dazu verbinden wir die Flucht der Brücke direkt mit der Großen Scharnstraße. Durch die Herstellung dieser direkten Verbindung zwischen Markt und Plac Przyjaźni entsteht ein dreieckiger Platz mit einem zur Innenstadt passenden Maßstab. Dieser städtische Raum kann auch einige Läden, bescheidene Gastronomie, wie einen Bäcker oder Spätkauf, einen Spielplatz und grüngeprägte Aufenthaltsflächen aufnehmen. Der Platz wäre auch ein geeigneter Ort zur Repräsentation der bestehenden Kunst- und Kulturinitiativen, die derzeit als Zwischennutzungen auf der Fläche stattfinden.

Turm der zwei Ufer

Wir schlagen ein neues Wahrzeichen der Doppelstadt vor: den „Turm der zwei Ufer“ auf dem südlichen Brückenkopf der Oderbrücke. Der Turm könnte das neue Herzstück des studentischen Lebens zwischen Frankfurt (Oder) und Słubice werden. Er kann von der Viadrina und dem Collegium Polonicum mit Lernorten, einer Mediathek, einem Konferenzraum und einem Auditorium bespielt werden. Er könnte auch Studentenvereinen kostengünstig Räume zur Verfügung stellen. Der Turm könnte zudem eine Verbindung zwischen Studium, Forschung und Wirtschaft schaffen, indem das Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik mit ins Boot geholt wird. Womöglich interessieren sich auch weitere Technologiefirmen dafür. Auf der Dachterrasse mit Aussicht könnte ein etwas edleres Restaurant oder Café entstehen. An der Promenade wäre Platz für eine neue, preiswerte Bar Mleczny.

Der Plattenbauriegel an der Rosa-Luxemburg-Straße schottet das Gebiet von der Oder ab. Würde man das Gebäude zurückbauen, würde das Quartier sich zur Oder hin öffnen und so zum Oderquartier werden. Unser Entwurf sieht kleine Baublöcke mit unterschiedlichen Höhen vor, dadurch kann an vielen Stellen auch Nachmittagssonne auf die Promenade scheinen. Zudem entstehen viele Blickbeziehungen von den dahinterliegenden Baublöcken zur Oder. In den Erdgeschossen ist Platz für Gastronomie mit Blick über das Ufer vorgesehen. Neben der bestehenden Promenade entstehen neugestaltete Oderterrassen, die sich in gestaffelten Höhenebenen vom Straßenniveau bis hinunter ans Ufer entwickeln. Sie schaffen vielfältige Aufenthaltsorte mit direktem Wasserbezug – von sonnenexponierten Plateaus für Gastronomie über Spielbereiche bis hin zu Balkonen mit Aussicht auf die gegenüberliegende Uferseite in Słubice.

Den ruhenden Verkehr wollen wir so effizient und kostengünstig wie möglich unterbringen. In dieser zentralen Lage schließen wir jedoch das ebenerdige, außenliegende Parken aus. Auch die Stellplätze im öffentlichen Raum sollen auf ein Mindestmaß beschränkt bleiben und ausschließlich Lieferbuchten und Behindertenstellplätze umfassen. Zu diesem Zweck wollen wir im Inneren der drei größeren Baublöcke Garagen errichten, die auch Stellplätze für die kleineren Baublöcke bereitstellen.