Nordsteimke-Hehlingen Alle Projekte

  • Ort

    Wolfsburg

  • Leistungen

    Städtebaulicher Ideenwettbewerb

  • Programm

    150 ha | Wohnen, Einzelhandel, Gewerbe, Allgemein Öffentliche Nutzungen

  • Auftraggeber

    Stadt Wolfsburg

  • Co-Autoren

    GfP Gesellschaft für Planung, FUGMANN JANOTTA und PARTNER mbB Landschaftsarchitekten | Landschaftsplaner bdla

  • Team

    Victor Joosten, Sara King

  • Zeitraum

    2014

Das städtebauliche Konzept besteht aus drei neuen Dörfern, rund um die aus den landschaftlichen Strukturen entwickelte grüne Mitte.

Anlass des städtebaulichen Ideenwettbewerbs ist die Entwicklung eines neuen Wohnquartiers auf einer bislang landwirtschaftlich genutzten Fläche von 150 ha im Südosten Wolfsburgs. Das städtebauliche Konzept besteht aus drei neuen Dörfern, rund um die aus den landschaftlichen Strukturen entwickelte grüne Mitte. Die städtebaulichen Figuren stellen keine sich entlang einer durch Autoerschließung entwickelte Hierarchie dar. Jedes Dorf besitzt eine eigene, aus seiner Mitte geborene Identität. Entlang der Dorfstraße, einer szenischen Route, sind die Dörfer miteinander mit der Umgebung verbunden.

Der Charakter der drei Dörfer wird differenziert, inspiriert durch Dorftypologien der Umgebung: Angerdorf, Rundling und Haufendorf. Im Dorfkern befinden sich jeweils eine Kita, ein Spielplatz sowie soziale Einrichtungen. Hier werden spezielle Wohnformen thematisiert, und es gibt Raum für kleinteilige Dienstleistungsangebote, einen Tante-Emma-Laden oder fahrende Obst-/Gemüsehändler. Zum Stadtteilzentrum erweitert wird das bestehende Einkaufszentrum. In den Erdgeschossen kann kleinteiliger Einzelhandel angesiedelt werden.

Die Verkehrsplanung sieht zur Förderung des Fuß- und Radverkehrs logische, direkte Verbindungen zwischen den wichtigsten Zielen vor. Hauptrouten mit straßenbegleitender Bebauung und gemischtem Tempo-30-Verkehr sorgen für eine gute Orientierung, soziale Kontrolle und Sicherheit. Der übergeordnete Verkehr wird über die L290 und die neu zu bauende Nordspange um die Wohngebiete geleitet. Die Nordsteimker Straße wird von einer reinen Autoverkehrstrasse zu einer zentralen Straße für alle Verkehrsteilnehmer ausgebaut. Die maximale Geschwindigkeit wird hier auf 50 oder 30kmh reduziert. Vorrang bekommen Busse, die direkte Verbindung nach Wolfsburg bieten.

Die Bebauung im Dorf orientiert sich an dörflichen Bebauungstypologien. Die regional typischen Hofstrukturen werden zeitgenössisch interpretiert. Um den Hof als gemeinschaftlicher Außenraum, Park- oder Spielplatz gruppieren sich Apartments, Reihenhäuser und Seniorenwohnungen. Mehrheitlich werden die Dorfstrukturen mit herkömmlichen Einfamilienhäusern, Doppelhaushälften und Reihenhäusern bebaut.

Das geplante Freiraumsystem berücksichtigt die prägenden landschaftlichen Strukturen sowie die geschützten Biotope und bindet das neue Stadtviertel harmonisch in die Landschaft ein. Die grüne Mitte zitiert die angrenzende Kulturlandschaft und bietet vielseitige Nutzungs- und Bewegungsangebote für alle Altersgruppen. Sie ist über breite Grünverbindungen und Quartiersparks mit der umliegenden Feldlandschaft bzw. mit den zentralen Dorfplätzen verbunden. Wasserrückhaltebecken sowie ein Lärmschutzwall an der Nordspange und der L290 werden durch landschaftliche Gestaltung in das Freiraumsystem integriert.