Städtebaulicher Wettbewerb Böhler-Areal Alle Projekte

  • Ort

    Meerbusch-Büderich | Deutschland

  • Leistungen

    Städtebaulicher Wettbewerb

  • Programm

    Urbanes Quartier 19,3ha: Wohnen [85.000m²], Gewerbe [25.000m²], Soziale Infrastruktur – Schule, Kita, Bürgerhalle – [11.000m²], Quartiersgaragen [24.000m²]

  • Auftraggeber

    BPD Immobilienentwicklung GmbH

  • Co-Autoren

    Fugmann Janotta Partner Landschaftsarchitekten

  • Team

    Sara King, Victor Joosten, Daniela Horn, Michael Diestelkamp, You Shing Soh

  • Zeitraum

    2019

Zwischen Industrie und Dorf wird ein neues, autoarmes Quartier für Meerbusch-Büderich angesiedelt.

Wer sich in das neue Quartier südlich des Böhler-Areals begeben möchte, muss das Auto am Quartierseingang zurücklassen: Die Straßen sind der Nutzung durch Menschen vorbehalten. Durch zentral gelegene Quartiersgaragen sowie die Anbindung an die Düsseldorfer Stadtbahn rückt der motorisierte Individualverkehr in den Hintergrund. In diesem Viertel sind das Auto und die Stadtbahn gleich weit entfernt. Auch der Lieferverkehr innerhalb des Quartiers wird reduziert, an den Quartierseingängen werden Packstationen angeboten. Indem die Autos in effizienten Garagengebäuden untergebracht werden, gewinnt man nicht nur mehr Platz für öffentliche und grüne Räume, sondern auch Platz für mehr Wohnungen. Der größte Beitrag, den der Städtebau zur Nachhaltigkeit liefern kann, ist die Dichte. So werden weniger Flächen versiegelt, die Wege kürzer und das Fahrrad und der öffentliche Nahverkehr attraktiver.

Das Quartier befindet sich an einer Schnittstelle zwischen verschiedenen Gebieten: die sternförmige Dorfstruktur von Meerbusch, die orthogonalen Hallen des Böhler Areals und die Blockstrukturen der Stadt Düsseldorf. Wir schlagen ein Quartier vor, dass diese Gebiete sowohl mit Wegen als auch in der Bautypologie zu allen Seiten verbindet. Diese knüpft mit ihren klaren Blöcken und flach geneigten Dächer an die Hallen des Böhler Areals an. Die Dächer aller Gebäuden eines Blocks weisen die gleiche Firstrichtung auf und schaffen einen klaren Zusammenhang der Ensembles. Flachdächer werden begrünt und jedem Haus werden Zisternen zugewiesen, deren gesammeltes Regenwasser zur Bewässerung der Gartenflächen dient. Sämtliche Freiflächen und Wege werden über Mulden und Rigolen entwässert, als besonderes Merkmal soll den Angern jeweils ein Teich zugeordnet werden.

Durch die Drehung der Blöcke entstehen differenziere Straßenräume mit gemeinschaftlich nutzbaren Aufenthaltsbereichen. Die umliegenden Typologien und Strukturen werden identitätsstiftend kombiniert, und liefern den Wiedererkennungswert. Ein urbaner Platz an der Böhlerstraße fungiert als Quartiersauftakt und regelt über die Mobilitätsstation und Haltestelle das Ankommen der Bewohner und Besucher. Zwei grüne Anger sind die Zentren des Quartierslebens und der Kommunikation. Die verschiedenen Aufenthalts- und Spielbereiche vermitteln sowohl zwischen Schule und Kita, als auch den gewerblichen und Wohnnutzungen. Hier trifft man sich, hier trinkt man einen Kaffee und hier kauft man ein. Die eher introvertierten Plätze in den Wohnwegen laden zum nachbarschaftlichen Feiern, Spielen und Verweilen ein. Die Freiräume bieten zudem ein vielfältiges Angebot zum Spielen und Bewegen für Kinder, Jugendliche und ältere Bewohner.

 

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