Maria Rast Wiesen Alle Projekte

  • Ort

    Eppan an der Weinstraße, Südtirol

  • Leistungen

    Städtebaulicher Ideenwettbewerb

  • Programm

    Plangebiet: 4,7 ha; 140 WE; BGF: 12.960 m² Wohnen, 1.530 m² Öffentliche Einrichtungen, 3.200 m² Dienstleistungen und Kreativwirtschaft, 8.900 m² Seniorenheim

  • Auftraggeber

    Gemeinde Eppan an der Weinstraße

  • Co-Autoren

    LIA Collective [Urbanism & Landschaft], Winfried Theil [Mobilität], Eva-Maria Schgaguler [Landschaft], Buro Happold [Immobilienökonomie], Tomy Lang [Energie]

  • Team

    Christoph Kohl, Sara King, Srdjan Mandić

  • Zeitraum

    2022

Auf dem Gelände der ehemaligen Mercanti-Kaserne, genannt Maria Rast Wiesen, der Gemeinde Eppan in Südtirol soll ein neuer Ortsteil entstehen, der die Gemeinde belebt und nachhaltig fördert.
Zu diesem Zweck fand 2022 ein städtebaulicher Ideenwettbewerb statt, in dem wir zusammen mit LIA Collective den 3. Preis erlangten.

Symbiose zwischen Alt und Neu

Der Entwurf Maria Rast Wiese 4.0 basiert auf Aufarbeitung und Neuinterpretation früherer Nutzungsformen, Funktionen der Fläche und dem Erhalt der grauen und grünen Strukturen. Das Prinzip der vertikalen Mischnutzung der Streuobstwiese wird im Quartiersmaßsstab aufgegriffen. Öffentliche Freiräume, Sportflächen, Dienstleistungen (Seniorenheim, Kindergarten etc.) Gemeinschaftsgärten, Gewerbeflächen, Ateliers, Werkstätten, Gastronomie und weitere flexible Nutzungsformen finden auf der Ebene der früheren Wiese statt. Darüber, in Holzkörper verpackt, schieben sich quer neue Volumina für verschiedenste Formen des Wohnens. Sämtliche Dachflächen werden nach dem Prinzip der Multifunktionalität begrünt und größtenteils mit Photovoltaikanlagen ergänzt. Die wird erhalten und für verschiedenste Nutzungen uminterpretiert. Der gewachsene Baumbestand, stark definiert durch die bestehenden Zeilen, wird, soweit er ortstypisch und wertvoll ist, erhalten bleiben. Die erhaltenen Strukturen sind gleichzeitig Erinnerung an die Vergangenheit sowie Vergegenwärtigung in einer auf Schonung von Ressourcen ausgerichteten Zukunft. Die Versiegelung und der Verbrauch Grauer Energie wird somit auf ein Minimum beschränkt.

Maria Rast Wiesen gehen an die Eppaner zurück

80 Jahre nach der Enteignung der Flächen wird das gesamte Grundstück wieder an die Eppaner Bevölkerung zurückgegeben. Räumliche Barrieren wie die Ummauerung der Kasernen und die schnell befahrene Bozner Straße werden abgebaut und entschärft und durch hochwertige Verbindungsachsen für den Fußgänger- und Radverkehr ergänzt. Vielfältige öffentliche und halböffentliche Nutzungsformen zur Erholung aber auch zum Wirtschaften / Arbeiten werden in Form von verschiedensten Freiräumen und flexibel gestaltbaren Erdgeschossnutzungen untergebracht und durch leistbare und vielfältige Wohnräumen in den Obergeschossen ergänzt.

Weniger Beton – mehr Holz

Da einer der entscheidenden Hebel zum Klimaschutz die Graue Energie ist, sieht der Entwurf davon ab, die soliden Betonstützen, die Bodenplatten und Fundamente abzutragen. Auch die Geschichte wird nicht ausradiert. Diese bildprägenden Bauteile bilden, alternierend zur in Jahrzehnten gewachsenen Grünstruktur, das räumliche und konstruktive “Gerüst”. Es bildet das räumliche Ordnungssystem, und wer will, kann in ihm auch die Zeit lesen. Neue architektonische Volumen werden variabel in das dreidimensionale Raster frei eingesetzt und wohnungswirtschaftliche Baukörper planerisch flexibel quer darüber “gelegt”. Das tun sie als statisch eigenständige Stützenbauten. Um zusätzlich Graue Energie einzusparen, wird auf eine Tiefgarage verzichtet. Teile bestehender Fahrzeughallen werden zur Quartiersparkhalle umfunktioniert.