Höhen und Horizonte Alle Projekte

  • Ort

    Berlin-Tempelhof [DE]

  • Leistungen

    Landschaftsplanerisch-städtebaulicher Entwurf

  • Auftraggeber

    Land Berlin

  • Co-Autoren

    Uniola AG Landschaftsarchitektur

  • Team

    Christoph Kohl, Victor Joosten, Dominique Krämer, Max Komorek, Nioosha Ravanshadi, Rico Ulbricht

  • Zeitraum

    Januar - Mai 2025

Gemeinsam mit Uniola AG Berlin haben wir uns am Ideenwettbewerb Tempelhofer Feld beteiligt und mit unserem Beitrag die zweite Phase erreicht.

Das Tempelhofer Feld steht als Freifläche von außergewöhnlicher Bedeutung für die Berliner Stadtgesellschaft. Seit dem Volksentscheid 2014 und dem Inkrafttreten des ThF-Gesetzes ist die Kernfläche des Feldes vor jeglicher Bebauung geschützt. Das Gesetz lässt jedoch ausdrücklich die Möglichkeit einer Randbebauung offen, sofern diese behutsam umgesetzt wird und die zentralen Funktionen des Feldes – als Freiraum für Natur, Erholung und Klimaschutz – nicht beeinträchtigt werden. Der Entwurf 208634 folgt konsequent den Ergebnissen des Dialogprozesses und folgenden zentralen Zielen: Bewahrung der natürlichen Funktionen für Klimaschutz und Erholung. Keine Bebauung der Kernfläche und keine großflächige Versiegelung. Erweiterung der Aufenthaltsqualität durch nachhaltige und ergänzende Nutzungen.

Wir glauben mit eine Vertikalentwicklung in Form zweier Hochhaus-Cluster mit bis zu 5.000 WE ein Beitrag zur Behebung des Wohnungsmangels leisten zu können, ohne das ThF-Gesetz zu verletzen. Das Feld bleibt unbebaut und behält sein besonderer Charakter.

Das Feld ist einzigartig und von internationaler Bedeutung. Hochhauscluster passen zum Maßstab des Feldes und haben eine Ausstrahlung, die den Ort gerecht wird und diesen bereichern. Besonders der heute etwas ungenutzte südlichen Rand des Feldes wird hiermit qualitativ aufgewertet. Die Cluster fügen sich am südlichen Rand des Feldes in das Landschaftskonzept des „Grünen Bogens“ ein.

Um den dringenden Bedarf an Wohnraum zu decken werden zwei Hochhaus-Cluster vorgeschlagen. Eins im Westen gelegen in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Tempelhof (S-Bahn, U-Bahn und Bus) und eins im Osten positioniert in Verbindung mit einem geplanten S-Bahnhof „Tempelhofer Freiheit“.

Der Grüne Bogen: Landschaftliche Einfassung des Feldes

Der „Grüne Bogen“ ist das Herzstück des Entwurfs. Der waldähnliche lineare Raum mit seinem dichten Kern und saumartigen Übergang zum großen Feld verbindet die zwei baulichen Cluster mit ihren urbanen Plätzen in intensiver vegetativer Prägung. Neben dieser Verbindungsfunktion zeigt er auch über seinen fließenden Kontrast von dichter Waldbepflanzung über einen naturnah gestalteten Waldsaum zum großen Feld spannende Blick- und Raumbeziehungen. Somit erhält der Süden des THF, ähnlich zum Nordteil, einen vegetativen Abschluss. Geringfügige vegetative Ergänzungen im Norden sind im Konzept als konsequente Weiterentwicklung vorgesehen. Der Übergang zum Schillerkiez bleibt bewusst offen und urban mit bestehenden hervorragenden Weitsichten. Das zentrale Feld ist vollständig unberührt und kann sich wie bisher frei entwickeln und genutzt werden.

Zwei neue Zugänge zum Tempelhofer Feld

Die beiden Hochhaus-Cluster bilden auch zwei neue Zugänge zum Feld. Zugänge die wie sichere Häfen funktionieren, von wo aus man das Feld entdecken kann, aber auch vom Rand aus genießen kann. Sie bieten Gastronomie, Toiletten, sport-, spiel- plansch- und soziale Angebote. Besonders für Familien mit kleinen Kindern und Senioren, für die das Feld und seine Weite eine Herausforderung darstellt, bilden diese sichere Häfen einen Beitrag zur Zugänglichkeit.

Die Mitte des Feldes bleibt, wie sie ist: weit, leer und abenteuerlich. BERLIN.