Ideenwettbewerb Berlin-Brandenburg 2070 Alle Projekte

  • Ort

    Berlin - Brandenburg | DE

  • Leistungen

    Finalist beim Internationalen Städtebaulichen Ideenwettbewerb Berlin-Brandenburg 2070

  • Auftraggeber

    Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin e.V.

  • Co-Autoren

    Fugmann Janotta Partner Landschaftsarchitekten

  • Team

    Victor Joosten, Sara King, Cailin Nikel-Zueger, You Shing Soh, Michael Diestelkamp, Capucine Serennes

  • Zeitraum

    2019-2020

Anlässlich der sich jährenden Vision von Großberlin im Jahr 2020 werden Konzeptansätze und Leitideen gesucht, wie Berlin und Brandenburg im Jahre 2070 aussehen. Unsere Vision: nachhaltige und kompakte Siedlungsstrukturen, ein belastbares ÖPNV-Netz statt Auto-orientierte Städte, Räume für Natur.

In einer nachhaltigen Welt gibt es lebenswerte kompakte Städte und viel Platz für die Natur. Diese Stadt ist mit uneingeschränkter Automobilität nicht vereinbar. Viel Platz für die Natur ist nicht vereinbar mit zersiedelten Städten und von Infrastruktur durchschnittenen Landschaften. Eine CO2-Steuer soll Autofahrer von heute für Kosten, die sie später verursachen, zahlen lassen. Es sollen dadurch viele passende Wohnungen in Berlin gebaut werden, bis die Quadratmeterpreise nicht über jenen im Speckgürtel liegen. Investition in Mobilität soll tunlichst Fahrrad und ÖPNV zugutekommen.

Dringend benötigter Wohnraum und flächenfressende Gewerbenutzungen können nicht einfach in Brandenburg abgeladen werden, sondern sollen in der Stadt effizient Platz finden. Berlin sollte nachhaltiger mit Flächen und Erschließung umgehen, damit auch mehr Platz für Erholung im Grünen geboten wird. Brandenburg sollte sich vor allem auf die Stärkung seiner eigenen Städte, sowie die Entwicklung der Landwirtschaft konzentrieren und nicht versuchen das Wachstum Berlins im Speckgürtel mit Billigangeboten abzuschöpfen.

Berlin und Brandenburg laufen, was Stadt- und Mobilitätsentwicklung betrifft, den Trends hinterher. Es wird, trotz Mobilitäts- und Klimagesetz, im Prinzip weiter gemacht wie im späten 20. Jahrhundert – Verkehr ist das Synonym für Auto. Für eine Stadt, die nicht vom Auto abhängig ist, braucht es jedoch echte Alternativen: ein flächendeckendes Metro-Netz in Berlin und ein Hochfrequenz Bahnnetz, das die Städte Brandenburgs verbindet.

Berlin ist zu groß, um nur mit Tram und Rad erschlossen zu werden. Ziel muss es sein, dass jeder zu Fuß einen Metro-Bahnhof erreichen kann. Vorwiegend als Hochbahn gebaut und mit einer Stadtstruktur welches Gewerbe ernsthaft integriert, kann die Stadt von morgen erschwinglich und effizient gestaltet und genutzt werden.

Es ist ein grundlegender Paradigmenwechsel in der Flächenpolitik im Metropolenraum – jenseits der beschriebenen Verdichtung der Städte – erforderlich. Es muss eine strategische Flächenpolitik eingeleitet werden, die eine ressourcensparende, streng auf Nachhaltigkeit angelegte Versorgung mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen priorisiert, in ausreichendem Maße den Bewohnern attraktive Erholungsräume für siedlungsnahe Erholung bzw. für Kurzurlaube zur Verfügung stellt und der einheimischen Flora und Fauna ausreichende und miteinander verknüpfte Lebensräume bietet sowie schließlich eine langfristige Klimaanpassung der Landschafts- und Siedlungsräume im Blick hat.

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