Die Rienz-Höfe Alle Projekte

  • Ort

    Bruneck, Südtirol

  • Leistungen

    Städtebaulich-freiraumplanerischer Wettbewerb zur Erstellung des Durchführungsplanes und Grünordnungsplanes (1. Preis)

  • Programm

    Umnutzung ehem. Kasernengelände in Wohnquartier | Plangebiet 2,2 ha; 300- 400 WE; 30.000 m² Wohnen; autofreies Quartier mit zentraler Tiefgarage; Mix aus langfristigem und temporärem Wohnen; Quartierszentrum; Jugend- und Seniorentreff; geringe Bodenversiegelung (1,6 ha unversiegelt); großzügige Gemeinschaftsgärten

  • Auftraggeber

    Stadtgemeinde Bruneck

  • Co-Autoren

    LIA Collective - Peter Rier, Philipp Rier [Städtebau, Landschaftsplanung, Mobilität]

  • Team

    Christoph Kohl, Christian Jörder, Niklas Michels [Städtebau, Architektur]

  • Zeitraum

    2025

Siegerentwurf im Wettbewerb zur Entwicklung der ehemaligen Enrico-Federico-Kaserne, der sogenannten Mischzone B25 in Bruneck.

Unser Entwurf für die „Rienz-Höfe“ setzt ein starkes Zeichen für eine zukunftsweisende Stadtentwicklung, indem er Stadt und Landschaft zu einem dynamischen, durchlässigen Quartier verbindet.

Die Rienz-Höfe markieren den Auftakt der südlichen Stadteinfahrt von Bruneck und nehmen mit ihrer fließenden Gebäudestruktur die natürliche Bewegung der Rienz auf. Die Baukörper schirmen das Quartier gegen äußere Einflüsse ab, öffnen sich aber gleichzeitig zu grünen Innenhöfen und öffentlichen Wegeachsen. Ein System halbprivater Höfe fördert das nachbarschaftliche Miteinander, großzügige Freiräume, urbane Plätze und ökologische Grünstrukturen schaffen eine hohe Aufenthaltsqualität.

Besonderer Wert wird auf die Nachhaltigkeit und Flexibilität des Quartiers gelegt. Ein modulares Bausystem ermöglicht anpassungsfähige Wohnungsgrundrisse. Die konsequent autofreie Planung setzt auf nachhaltige Mobilitätslösungen: Ein Netz von Fuß- und Radwegen sowie die Nähe zu Bus- und Bahnhaltestellen garantieren eine optimale Erschließung. Die Architektur verbindet Effizienz mit Individualität. Während ein serieller Baukern für eine wirtschaftliche und ressourcenschonende Bauweise sorgt, schaffen individuell gestaltbare Fassadenelemente aus Holz Identität und Wiedererkennung. Die Freiräume der „Rienz-Höfe“ sind vielfältig und naturnah gestaltet. Gemeinschaftsgärten, Spielplätze und Begegnungszonen bieten Raum für Erholung und Austausch. Ein zentraler Quartiersplatz schafft einen belebten Treffpunkt für Bewohnerinnen und Bewohner sowie Passantinnen und Passanten.

Mit den Rienz-Höfen setzt CKSA ein innovatives städtebauliches Modell um, das leistbares Wohnen mit ökologischer Verantwortung und hoher architektonischer Qualität verbindet.

Mobilität und Erschließung

Die Planung fördert ein konsequent autofreies Konzept, das klare Prioritäten für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen setzt und so eine hohe Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum schafft. Im Fokus steht eine nachhaltige Mobilitätsstrategie, die den motorisierten Individualverkehr reduziert und gleichzeitig die Erreichbarkeit verbessert. Dank der Nähe zu Bus- und Bahnhaltestellen ist das Quartier hervorragend an den öffentlichen Nahverkehr angebunden, wodurch individuelle Mobilität auch ohne Auto attraktiv bleibt. Ein feinmaschiges Netz aus Fuß- und Radwegen verbindet die Wohnhöfe mit umliegenden Stadtteilen sowie dem Schulzentrum im Norden und schafft fließende Übergänge zwischen Wohnbereichen, öffentlichen Räumen und der Landschaft. Der motorisierte Verkehr wird weitgehend ferngehalten: Eine kompakte Tiefgarage am nördlichen Rand nimmt den ruhenden Verkehr auf und erhält die oberirdischen Flächen als Freiräume für Begegnung.

Architektonische Gestaltung

Der architektonische Ansatz kombiniert Effizienz mit Gestaltungsvielfalt: Ein serieller Kern bildet die funktionale Basis der Gebäude, während ein flexibel gestaltbarer Außenmantel jedes Gebäude individualisiert. Diese Trennung ermöglicht eine wirtschaftliche Bauweise mit hoher architektonischer Qualität. Laubengänge, Loggien und Balkone in Holzbauweise gliedern die Fassaden und schaffen wohnungsnahe Aufenthaltsräume. Gleichzeitig dienen diese Elemente als soziale Begegnungsräume, die das nachbarschaftliche Zusammenleben stärken. Kletterpflanzen an Stützen und Geländern bringen Grünflächen an die Fassaden und fördern ein angenehmes Mikroklima. Im Inneren der Gebäude sorgen großzügige Korridore für Transparenz und Licht und fungieren als Orte der Begegnung. Die Gestaltung der Gebäude folgt einer alpin-modernen Formsprache: Schlichte Kubaturen, geneigte Dächer und helle Holzfassaden prägen das Erscheinungsbild. Pastellfarbene Oberflächen und filigrane Strukturen schaffen eine lebendige, aber harmonische Quartiersatmosphäre.