Der für die Entwicklungsgesellschaft TREUCON/Gewobag entwickelte und Ende Februar 2024 abgestimmte Masterplan von CKSA baut auf dem am 28. Februar 2023 vom Bezirksamt Pankow-Berlin beschlossenen Rahmenplan auf. Er schreibt diesen durch seine fachlich und gutachterlich begleitete Vertiefung fort. Am 11. Juni 2024 wurde der Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplanes 3-99 „Alte Schäferei – Schönerlinder Straße“ vom Bezirksamt Berlin-Pankow beschlossen.
Die im Rahmenplan definierten Werte und Kennzahlen zu den öffentlichen Grünflächen, den wohnungsnahen Grünflächen, der Biotoprenaturierung, der Ausgleichsflächenbilanz, der sozialen Infrastruktur (2 Kita- und ein Schulstandort), der überbaubaren Fläche und dem Zielwert von rund 2.000 Wohneinheiten (in den Vollgeschossen, bei einer zugrunde gelegten durchschnittlichen Wohnfläche von 100 m² brutto) werden alle erfüllt.
Im Hinblick auf den vom Bezirk formulierten Innovationsanspruch bei der Konzeption und Realisierung des neuen nachhaltigen Wohnstandortes “Alte Schäferei” sind die Stichworte Schwammstadt, Wärmeautarkie, autoarme Quartiere Programm:
• Durch die besondere Bodenbeschaffenheit und die lokalen Potenziale der oberflächennahen Geothermie wird das gesamte Wohnquartier wärmetechnisch autark, ja sogar positiv betrieben werden können.
• Durch den Verzicht auf Tiefgaragen sind die nicht überbauten Flächen erdberührt und im Zusammenspiel von begrünten Retentionsdächern, Versickerungsflächen, Entwässerungsgräben und Biotopflächen kommen die Prinzipien der Schwammstadt zur Anwendung. Anfallendes Regenwasser wird nicht einfach über die Kanalisation abgeleitet (was in Berlin seit 2019 nicht mehr zulässig ist), sondern lokal aufgenommen und gespeichert – ähnlich wie ein Schwamm. Der natürliche Wasserkreislauf ist in die Quartiersgestaltung integriert. Die Schwammstadt ist ein innovativer Ansatz, um die Stadt widerstandsfähiger gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels zu machen.
• Für den ruhenden Verkehr steht pro Quartier eine Hochgarage als Mobilitätsdrehscheibe, Mobility-Hub genannt, zur Verfügung. Die Stellplatzkapazität ist mit 0,7 Stellplätzen pro Wohneinheit über den Bedarf von kleinteiligem Gewerbe und Einzelhandel hinaus ausgelegt.
Zwei sich kreuzende Grünachsen durchziehen als Frischluftschneisen das Siedlungsgebiet:
Der “Quartierspark” von Südwest nach Nordost, beginnend am Sportplatz über die “Grüne Mitte” bis zum nördlichen Quartiersplatz mit Übergang zu den östlich anschließenden Gehölz- und Biotopflächen. Die “Promenade” verläuft in Verlängerung einer Allee vom südlichen Eingangsplatz von Südosten nach Nordwesten als grüne Achse zwischen den Quartieren West und Mitte. An der Diagonale erfolgt der Übergang in zwei Biotopreserven, die dann am westlichsten Ende in die freie Landschaft auslaufen.
Die Bebauungsstruktur stellt sich als offene Blockrandbebauung dar. Dies ermöglicht in dem sehr durchlässigen Raumgefüge eine gute Differenzierung zwischen öffentlichen Bewegungsräumen, halböffentlichen Übergangsbereichen und “privaten” Wohnhöfen und damit eine klare Orientierung in den Quartieren. Jeder Hof erhält mindestens eine Blockrandöffnung zur einfachen Erschließung und zur guten Belichtung und Belüftung. Entlang der lärmemittierenden Verkehrstrassen (Schönerlinder Straße, Diagonale, Straße nach Arkenberge/Autobahn) sind die Blockränder aus Gründen der Lärmrobustheit möglichst geschlossen.